Endlich wird wieder gefeiert

Im Juli, wenn die Sonne ganz hoch am Himmel steht, müssen auch Göttinnen mal einfach die Beine baumeln lassen. Mit dem August kehrt wieder ein wenig Disziplin ein: schließlich ist der alte Name dieses Monats Heumond. Heißt: die Ernte beginnt. Mit dem Schnitterfest – Lammas bzw. Lughnasadh genannt – feierten die alten Kelten das erste ihrer Erntedankfeste. Es ist ein Fest des Hochsommers, der Weizenernte und wird zu Ehren des keltischen Licht- und Sonnengottes Lugh gefeiert.

Obschon die längsten Tage bereits vorbei sind, ist doch in dieser Zeit die Sommerhitze am größten, die Früchte werden reif, und das erste Korn ist schon geemtet. Die Bauern haben also allen Anlass, ein fröhliches Fest zu feiern, denn eine wichtige Etappe in ihrem Anbaujahr ist bewältigt, ein Grossteil der lebenswichtigen Wintervorräte ist geerntet und sicher unter Dach und Fach.Die Sommerblumen blühen in ihren vollen satten Farben, und die erste Brut der Vögel ist schon längst flügge.

Astrologisch sind wir mitten im Zeichen des Löwen, das gut zu der im Überfluß ausstrahlenden Wärme paßt. Doch ist Lughnasadh nicht eigentlich ein Fest der Sonne, sondern der sommerlichen Erde, die fruchtbringend in den Sonnenstrahlen erglüht. Ährenbüschel des gerade reifen Korns oder ein frischgebackenes Weizenbrot sind Symbole für das Lammas Fest.

Bis in unsere Zeit hat sich die Tradition des Schnitterfests unter dem Namen Sichelhenket erhalten. Noch heute wird der Brauch in ländlichen Gegenden gepflegt, dem Land das letzte Kornbündel des abgeernteten Feldes zum Dank für die großzügige Ente zu „opfern“ um sich damit auch im kommenden Jahr seiner Fruchtbarkeit zu versichern. Statt eines Kornbündels wird in manchen Gegenden auch ein Strauß aus Feldblumen aufs Feld gestellt.

Erschienen am Food

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