Altweibersommer

Altweibersommer nennt man das warme Ausklingen des Sommers, ein Hochdruckgebiet im September, das noch einmal Wärme und Trockenheit bringt. Der Name leitet sich von Spinnfäden her, mit denen junge Spinnen im Herbst durch die Luft segeln, denn mit „weiben“ wurde im Althochdeutschen das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet.

Im Volksglauben wurden diese Spinnweben aber auch für Gespinste von Elfen und Zwergen oder der Jungfrau Maria gehalten, weswegen sie mancherorts den Namen „Marienfäden“ oder „Marienseide“ tragen.

Obwohl die Tage immer noch warm sind, so hängt morgens oft schon herbstlicher Dunst in den Hügeln der Landschaft. Unvergessen beschreibt Mörike in seinem Gedicht Septembermorgen dieses Phänomen:

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.

Eduard Mörike (1804-1875)

Erschienen am Food

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