Vollfrühling oder voll der Frühling?

Gestern war wieder für einen Tag Sommer – das Wetter lehrt uns gerade, im
Hier und Jetzt zu leben, sozusagen den Augenblick zu genießen. Heute ist wieder November und es ist kein Ende in Sicht. Den Meteorologen zufolge hängen wir in einem KALTLUFTTROPFEN fest. Für alle, die wie ich lieber in einem WARMLUFTTROPFEN abhängen würden, hier eine Überdosis Pink…

und ein Frühlingsgedicht:

Zerblättern die Apfelblüten

Wie kleines feines Papier zerblättern die Apfelblüten,
Schier ein Atemhauch entführt sie dir,
Kannst sie mit keiner Hand vorsichtig hüten.
Sind wie ein rosiger Hauch, der über Nacht entstand,
Und sie entschweben auch, eh du’s gedacht;
Haben glückliche Augenblicke in die Leere gebracht.
Sind wie Liebessekunden flüchtig entschwunden.
Waren in Gedanken unendlich groß, regnen zur Erde lautlos
Und liegen dir wie ein Blättlein Papier unscheinbar im Schoß.

Max Dauthendey (1867-1918)

Erschienen am Food

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert