Aus warm wird kalt

Der erste Schnee hat uns kalt erwischt! Aus dem goldensten Oktober aller Zeiten direkt in eine weiße Winterlandschaft gebeamt zu werden ist mehr als gewöhnungsbedürftig… „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr, wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben“ schreibt Rilke über den Spätherbst – ich sage: wer seine Töpfe mit den frostempfindlichen Pflanzen noch nicht im Keller hat, kann sie wahrscheinlich genauso gut gleich draußen lassen 🙂 und zum Thema Alleinsein im ausklingenden Oktober lassen wir mal wieder den unvergleichlichen Max Dauthendey zu Wort kommen:

Zaudernde Nebel gehen ums Haus,
Der Herbsttag kleidet die Bäume aus.
Werde nicht bang, Geliebte mein,
Die Liebe schläft nicht mit den Bäumen ein.

Verlöschen im Garten die Blumen wie Funken,
Sind die Gärten wie Spuk versunken,
Werden die Tage dunkel und scheuer,
Dir wächst in meiner Kammer unersättliches Feuer.
In langen Nächten küßt es sich gut,

Verliebte haben den Sommer im Blut.

aus: Max Dauthendey Der brennende Kalender

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