Frau Holle und das wilde Heer

Wir alle kennen Frau Holle aus dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm als alte, etwas mollige Frau, die ihre Betten ausschüttelte und es damit auf der Erde schneien ließ. Zwei Mädchen – ein fleißiges und ein faules spielen in dieser Geschichte eine tragende Rolle, das fleißige Mädchen hilft Frau Holle im Haushalt, und wird dafür mit Gold belohnt, das faule hingegen verweigert die Hausarbeit und wird dafür bei seiner Rückkehr nach Hause mit Pech übergossen, weshalb das Märchen auch Goldmarie und Pechmarie heißt. So weit, so gut!

In den alten Mythen allerdings ist Frau Holle die „strahlende“ Fruchtbarkeits- und Frühlingsgöttin Holla, eine wunderschöne „weiße Frau“ mit goldenen Haaren, die über  die Elemente, das Wetter und die Jahreszeiten herrscht und Pflanzen, Tieren und Menschen Schutz gibt. Ihr Baum ist der Holunder.Und in seinen Wurzeln verbirgt sich das andere Gesicht dieser Göttin, denn der Holunder gilt seit jeher als Tor zur Unterwelt.

Holla ist also auch Hel – die germanische Göttin der Unterwelt, die Hüterin der Anderswelt, die in den sogenannten Raunächten mit Wotan und seinem wilden Heer durch die Lande zieht, die Fleißigen belohnt und die Faulen bestraft. Jetzt mag so mancher denken: Raunächte?? Was ist das denn? Gott sei Dank gibt es das heute nicht mehr… Weit gefehlt! Wir sind gerade mitten drin 🙂 und ihr werdet in den nächsten Tagen einiges darüber hören.

Wenn Holla kocht, gibt es nur weiße Speisen, deshalb kochen wir ein SCHNEEMENÜ, noch bevor die Raunächte zu Ende gehen – versprochen! Ich wünsche einen schönen 2. Weihnachtstag.

2 thoughts on “Frau Holle und das wilde Heer

    1. It’s nice that so many people are interested in myths and food. My texts will be available in English soon. If you need any more information, I am pleased to help – just let me know.

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